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Überblick
Katzen mit Typ-2-Diabetes mellitus (T2DM) werden häufig mit Insulintherapien behandelt, pastorcave1.bravejournal.net die aus kurz- bzw. langwirksamen Formulierungen bestehen. Bei der Kombination von Lantus® (Langzeitinsulin) und Levemir® (Mittelzeitinsulin) lässt sich die Blutzuckerkontrolle oft optimieren. Gleichzeitig können sekundäre Erkrankungen wie Akromegalie, ein Übermaß an Wachstumshormon, sowie Veränderungen im Insulin-ähnlichen Wachstumsfaktor-1 (IGF-1) die Therapie beeinflussen.
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- Typ-2-Diabetes bei Katzen
- Epidemiologie: Häufig bei älteren, übergewichtigen oder genetisch predisponierten Rassen.
- Symptome: Erhöhter Durst (Polydipsie), vermehrtes Urinieren (Polyurie), Gewichtsverlust trotz normaler Futteraufnahme.
- Diagnose: Blutzucker-Messung 200 mg/dL; HbA1c, urinale Ketone und Serum-Insulinwerte zur Unterscheidung zwischen Typ I II.
- Insulintherapie – Lantus® vs. Levemir®
- Start mit Lantus®: 0,5–1 U/kg morgens.
- Add-On Levemir®: 0,3–0,6 U/kg nach Bedarf (z.B. wenn Blutzucker am Nachmittag spiked).
- Anpassung: Alle 7–10 Tage anhand von Nüchtern- und postprandialen Messungen.
- Kontinuierliche Glukoseüberwachung (CGM): Kann die Dosierung präziser machen, besonders bei aktiven Katzen.
- Akromegalie – Einfluss auf Diabetes
- Pathophysiologie: Überproduktion von Wachstumshormon (GH) aus einer Hypophyse-Tumor → Erhöhung des IGF-1.
- Folgen für die Insulinwirkung:
- Diagnostik: Serum-GH- und IGF-1-Messung; bildgebende Verfahren (CT/MRI).
- Therapie:
- IGF-1 und seine Rolle
- Normwerte: 100–400 ng/mL bei gesunden Katzen (je nach Labor).
- Erhöht → Hinweis auf Akromegalie oder andere GH-Exzessen.
- Gering → Kann durch Unterfunktion der Schilddrüse, Niereninsuffizienz oder schlechte Ernährung verursacht werden.
- Monitoring: IGF-1 alle 3–6 Monate bei Diabeteskatzen mit Verdacht auf Sekundärpathologie.
- Praktische Leitlinien für die Klinik
- Fallstudie (Beispiel)
- Patient: 12-Jährige, übergewichtige Katze.
- Initiale Werte: Nüchternblutzucker = 280 mg/dL; IGF-1 = 650 ng/mL.
- Therapie:
- Ergebnis: Blutzucker unter 200 mg/dL; IGF-1 sank nach 4 Wochen auf 350 ng/mL mit Octreotide.
- Fazit
- Wachstumshormon-Defizienz
- Akromegalie
- Zystic Fibrosis und andere Erkrankungen
- Überwachung der Therapie
- Alter und Geschlecht: Wie oben beschrieben, sind die Werte stark altersabhängig; Männer haben im Allgemeinen etwas höhere Referenzbereiche als Frauen.
- Gewicht und Körperzusammensetzung: Adipositas kann zu einer Erhöhung des IGF-1 führen, während Untergewicht den Spiegel senken kann.
- Krankheitszustand: Akute Infektionen, Entzündungen oder chronische Erkrankungen beeinflussen die Produktion von IGF-1. In der akuten Phase sinken die Werte häufig, während sie bei einer remittierenden Phase wieder ansteigen können.
- Medikamente: Steroide und bestimmte Antikonvulsiva können IGF-1 reduzieren, während Wachstumshormontherapien den Spiegel erhöhen.
Parameter | Lantus® (Long-Acting) | Levemir® (Intermediate) |
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Dauer | ~24 h | 8–12 h |
Verabreichung | Einmal täglich, morgens oder abends | Zwei-drittel tägliche Dosen, je nach Blutzuckerprofil |
Blutzuckerschwankungen | Geringere Spitzen/Abfälle | Bessere Kontrolle bei Tagesspitzen |
Kombinationsstrategie
- IGF-1 erhöht den Glukoseverbrauch, kann aber bei Übermaß zu Hyperglykämie führen.
- Operation: Transsphenoidale Hypophysektomie, wenn möglich.
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Schritt | Maßnahme | Ziel |
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Diagnose | Blutzucker, HbA1c, IGF-1, GH, Urintest | Differenzierung von Typ I/II und Sekundärfaktoren |
Therapieeinleitung | Lantus® 0,5–1 U/kg morgens | Grundinsulinbasis |
Add-On | Levemir® je nach Tagesprofil | Bessere Spitzenkontrolle |
Monitoring | CGM oder tägliche Messungen; IGF-1 alle 3 Monate | Anpassung der Dosis, Früherkennung von Akromegalie |
Sekundärbehandlung | Somatostatin-Analogien bei erhöhtem IGF-1 | Reduktion von GH-Exzessen |
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- Levemir® 0,5 U/kg abends → Postprandialwert 210 mg/dL.
Die Messung des Insulinähnlichen Wachstumsfaktors 1 (IGF-1) ist ein zentrales diagnostisches Werkzeug in der Endokrinologie. IGF-1 wird primär von der Leber produziert und spiegelt die Aktivität der Wachstumshormon- (GH) –Signale wider, da GH die Synthese dieses Proteins stimuliert. Durch seine lange Halbwertszeit von etwa 12 h ist IGF-1 ein stabilerer Marker als das kurzlebige GH selbst und liefert damit einen zuverlässigeren Überblick über den langfristigen GH-Status des Patienten.
Normalwerte und Referenzbereiche
Die Normwerte für IGF-1 sind stark altersabhängig. In der Regel werden sie in Standardabweichungen (SD) oder im Verhältnis zum Alters- und Geschlechts-Median angegeben. Für die meisten Labore gelten folgende Richtlinien:
Alter | Typischer Medianwert (µg/L) |
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0–1 Jahr | 400–900 |
2–4 Jahre | 600–1100 |
5–9 Jahre | 500–800 |
10–14 Jahre | 350–650 |
15–19 Jahre | 300–550 |
20–39 Jahre | 200–400 |
40–59 Jahre | 180–380 |
≥60 Jahre | 160–360 |
Ein Patient mit einem IGF-1-Wert von 700 µg/L wäre also bei einer 12-jährigen Person im normalen Bereich, während derselbe Wert bei einem Erwachsenen über dem Median liegen könnte. Viele Labore geben zusätzlich die obere und untere Grenze des Referenzbereichs an (z. B. 180–420 µg/L für Erwachsene). Um Fehlinterpretationen zu vermeiden, sollte immer der spezifische Labor-Referenzbereich herangezogen werden.
Messmethoden
IGF-1 wird üblicherweise mit Enzyminmunoassays (EIA) oder Radioimmunoassays (RIA) bestimmt. Moderne automatisierte Systeme nutzen chemilumineszenzbasierte Verfahren, die eine höhere Präzision und Schnelligkeit ermöglichen. Da IGF-1 an Proteine wie IGF-Binding-Proteine (IGFBP) gebunden ist, werden bei vielen Assays zunächst ein Vorbehandlungsschritt (z. B. Protein-Hochtemperatur-Behandlung) oder eine enzymatische Freisetzung durchgeführt, um die Messgenauigkeit zu erhöhen.
Klinische Bedeutung
Einflussfaktoren auf den IGF-1-Spiegel
Die Bestimmung von IGF-1 ist ein unverzichtbares diagnostisches Instrument zur Beurteilung des GH-Systems. Durch die Analyse von Alters- und Geschlechtsnormen lässt sich sowohl eine Unterfunktion als auch eine Überfunktion diagnostizieren, insbesondere bei Akromegalie. Die Interpretation der Werte erfordert jedoch immer einen Blick auf den spezifischen Referenzbereich des jeweiligen Labors sowie auf klinische Befunde und weitere Laborparameter. In Kombination mit bildgebenden Verfahren und funktionellen Tests liefert IGF-1 ein umfassendes Bild des endokrinen Status eines Patienten.